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Bloggende Ärzte

Die Gemeinschaft der bloggenden Ärzte nimmt langsam, aber stetig zu. Im Gegensatz zum us-amerikanischen Raum sind bloggende Ärzte im deutschsprachigen Raum doch eher selten.

Wer aber fleißig sucht, wird fündig und stößt auf einige Blog-Perlen, die nur darauf warten entdeckt zu werden…

Matthias Scheloske von der Wissenwerkstatt gibt eine gute Übersicht bloggender Ärzte.

Hier noch mal einige der von Matthias aufgeführten Blogs, die von bloggenden Ärzten gepflegt werden:

1. Assistenzarzt – Tägliches aus dem Ärzteleben (Autor unbekannt)
Zielgruppe: eher Ärzte

2. Nachrichten vom anderen Ende der Medizin – Landarzt Günter Schütte
Zielgruppe: eher Patienten

3. Hypnosekröte – wird von einem PJler geschrieben
Zielgruppe: eher junge Ärzte

4. Dr. Zehnle MediBlog Allgemeinmedizin Homöopathie Reisemedizin
Zielgruppe: eher Patienten

Ergänzend füge ich hinzu:

5. Zahnblog – Dr. Wolfgang Gerner – Sehr gute Abbidlungen
Zielgruppe: eher Patienten

6. Markus Fritz – Ärzte ohne Grenzen – Einsatz in Kenia
Zielgruppe: Patienten / Ärzte

7. Doctors Blog Mac, Medicine and Mad Politics
(Autor will nicht genannt werden – Arzt aus der Inneren Medizin) – Zielgruppe: Ärzte

8. Dr. med. Ewalt Proll – Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Zielgruppe: eher Ärzte

9. Bandscheibenblog von Christoph Weigand
Zielgruppe: eher Patienten

10. DocBlog von Dr. Sarah Schons
Zielgruppe: Patienten / Ärzte

Aber es gibt sicher noch mehr medizinische Blogs, die wenigsten werden regelmäßig gepflegt.

Freue mich über Hinweise zu anderen guten Blogs, die von Ärzten geführt werden…

Sinnvolle Individuelle Gesundheitsleistungen

Individuelle Gesundheitsleistungen (siehe „Was sind IGEL-Leistungen?„) werden immer häufiger von Ärzten angeboten. IGEL-Leistungen müssen von Patienten bezahlt werden, weil sie von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet werden.

Der Focus hat im neusten Heft die häufigsten IGEL-Leistungen unter die Lupe genommen und die Frage gestellt, welche sind sinnvoll und welche sind unnötig? Unbestritten sinnvoll ist die Untersuchung des Augeninnendrucks, um frühzeitig ein Glaukom zu diagnostizieren und behandeln zu können.

Aber nicht alle IGEL-Leistungen sind sinnvoll. Als zweifelhaft stuft Focus die Homöopathie, die Bachblüten-Therapie, die Bioresonanz-Therapie, die Colon-Hydro-Therapie, Entgiftungstherapie und die Ozontherapie, weil der wissenschaftliche Nachweis für die Wirkung fehlt.

Wenn sich Patienten unsicher sind, können Sie die Hotline der Unabhängigen Patienenberatung Deutschland (UPD) anrufen und sich am Beratungstelefon informieren: 01803 117722 (9 Cent / pro Minute aus dem deutschen Festnetz). Auch das Büro der Patientenbeauftragten Kühn-Mengel beantwortet Fragen: 030 184413420.

Was verdienen Ärzte?

Was verdienen eigentlich Ärzte? Dieser Frage ist das Bundesministerium nachgegangen. Untersucht wurden vor allem Ärzte, die Kassenpatienten behandeln – also kassenärztlich tätig sind.

Grundlage des Vergleichs ist der Praxisüberschuss, also das was übrig bleibt, wenn Personal- und Praxiskosten abgezogen werden. 1997 gab es 22.2 Milliarden Euro, 2006 bereits 27 Milliarden Euro unter den Ärzten zu verteilen. Und davon konnten auch einige Facharztgruppen profitieren. Augenärzte konnten in den alten Bundesländern ihren Praxisüberschuss um durchschnittlich 38 Prozent steigern. Der durchschnittliche Verdienst: 105.447 € – allerdings vor Steuern.

Radiologen verdienen sowohl in den neuen als auch in den alten Bundesländern am meisten. Mit 120.250 € gehören sie zu den Spitzenverdienern unter den Fachärzten.

Hinzu kommen Leistungen der Privatkassen und IGEL-Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistungen, die der Arzt dem Patient in Rechnung stellt, weil dies nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt wird). Diese wurden in der Statistik nicht berücksichtigt.

Allerdings wurden auch die Investionen, die ein Arzt einsetzen muss, um eine Praxis zu übernehmen, bzw. neu zu gründen, nicht berücksichtigt. Insgesamt kann man aber festhalten, dass die wenigsten Ärzte verhungern werden…

Hier die TOP 5 der alten Bundesländer (niedergelassene Kassenärzte):
Radiologen – 120.250 €
Augenärzte – 105.447 €
Kinderärzte – 91.251 €
Orthopäden – 89.411 €
Urologen – 83.533 €

TOP 5 der neuen Bundesländer (niedergelassene Kassenärzte):
Radiologen – 112.492 €
Internisten – 83.452 €
Urologen – 81.927 €
Allgemeinärzte – 76.190 €
Augenärzte – 75.320 €

Privatpatienten bevorzugt

Keine Überraschung, aber in aller Munde, ist eine Studie, die vom Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemologie durchgeführt wurde. Privatpatienten werden von niedergelassenen Ärzten bevorzugt und kriegen viel schneller einen Behandlungstermin.

Untersucht wurden 189 niedergelassene Ärzte. Privatpatienten warteten im Schnitt 11,9 Werktage, gesetzlich versicherte 36,7 Werktage auf einen Termin.

Es gibt einige Gründe, warum das so ist:

1. Das Budget für Kassenpatienten ist limitiert. Das heißt die Vergütung für niedergelassene Ärzte orientiert sich zwar am Patienten, erreicht sie aber einen bestimmten Punkt, wird sie gekappt. Bei Privatpatienten ist das nicht so. (Zusatz: Ein HNO-Arzt muss sich pro Kassenpatient und Quartal mit ca. 20 Euro zufrieden stellen, egal wie oft der Patient zu ihm in die Praxis kommt).

2. Privatpatienten zahlen auf Rechnung. Das ist für den Arzt lukrativer, weil er das Geld meistens schneller erhält und nicht mit der Krankenkasse abrechnet. (Zusatz: Privatpatienten bringen dem Arzt ca. das 10fache)

3. Das Streben nach finanzieller Unabhängigkeit (Reichtum) hat sich in unserer Gesellschaft stark verankert und wird sicher auch an einigen Ärzten nicht vorbei gehen.

Bedenken muss man aber auch, dass viele niedergelassene Ärzte den Anteil an Privatpatienten benötigen, damit sie wirtschaftlich überleben. Privatpatienten sind also nicht nur lukrativer, sondern manchmal auch notwendig, um die Existenz einer Arztpraxis zu gewährleisten.

Was sind IGeL-Leistungen?

IGeL-Leistungen sind Leistungen, die der Arzt in Rechnung stellt, weil sie von der Krankenkasse nicht gezahlt werden. IGeL ist dabei die Abkürzung für individuelle Gesundheitsleistungen. Das Problem: einige Leistungen sind durchaus sinnvoll, andere Leistungen verhelfen – wenn man ehrlich ist – nur dem Geldbeutel des Arztes. Aber nicht nur für den Patienten, auch für den Arzt ist es schwierig, das richtige Maß zwischen neutraler Beratung und ökonomischen Interessen zu bewahren.

Für den Patient ist es unmöglich, zwischen sinnvollen und unsinnigen Leistungen zu unterscheiden. Und prinzipiell vertraut man seinem behandelnden Arzt.

Eine durchaus sinnvolle IGeL-Leistung ist die Glaukomfrüherkennung (Grüner Star), die beim Augenarzt ca. 35 Euro kostet. Da der grüne Star die zweithäufigste Erblindungsursache ist, ist eine frühzeitige Therapie wichtig.

Sicher werden auch Leistungen angeboten, die nicht notwendig sind. In den letzen zwei Monaten wurden ca. 16 Millionen IGeL-Leistungen verkauft und über eine Milliarde Euro Umsatz erzielt. Der sog. „zweite Gesundheitsmarkt“ ist inzwischen für viele Arztpraxen ökonomisch notwendig, um zu überleben.

Wenn Sie als Patient unsicher sind, können Sie bei Ihrer Krankenkasse nachfragen, warum diese Leistung nicht bezahlt wird. Das hilft Ihnen, sich zu orientieren.

Helpster.de – Ärzte bewerten

Helpster.de bietet auch die Möglichkeit, Ärzte zu bewerten.

Um Ärzte bewerten zu können, muss der User registriert sein. Ob auch Ärzte andere Ärzte bewerten können, ist natürlich nicht bekannt. Zur Bewertung der Ärzte werden folgende Fragen gestellt:

1. Fachliche Bewertung: „Wie beurteilen Sie subjektiv den Erfolg der Behandlung?“ (1-5 Sterne)

2. Persönliche Bewertung: „Wie zufrieden waren Sie mit der Betreuung in der Praxis insgesamt?“ (z.B. Gründlichkeit, Freundlichkeit, Wartezeit, Sauberkeit, …) (1-5 Sterne)

Am Ende muss der User eine Gesamtwertung abgeben. Ärzte zu bewerten ist natürlich sinnvoll. Dabei besteht aber immer die Gefahr, dass nicht die fachliche Leistung bewertet wird. Diese Leistung kann ein Patient nicht einschätzen. Aber gerade nach dem Behandlungs- und Operationsverlauf bewerten Patienten häufig ihre Ärzte.

Eine zweite Gefahr die ich sehe, die auch schon dokumentiert wurde: Andere Ärzte loggen sich mit Pseudo-Profilen ein und bewerten sich selbst positiv oder Konkurrenten negativ. Gerade im privatärztlichen Bereich ist so ein Vorgehen (in diversen Foren) schon vorgekommen. Deshalb ist eine Bewertung von Ärzten von Patienten immer mit Vorsicht zu genießen.

Dennoch bietet Helpster.de einen spannenden Ansatz und ein erfolgsversprechenden Konzept. Weitere Infos: Ärzte bewerten auf www.helpster.de.