Die Kassenärzte kriegen nächstes Jahr 2,5 Milliarden Euro zusätzlich an Budget. Das bedeutet eine Erhöhung von ca. 10 Prozent.
Bei ca. 150.000 niedergelassene Kassenärzte bekommt jeder Arzt ca. 16.000 € mehr im Jahr. Allerdings ist werden die Honorare nicht gleichmäßig auf alle Ärzte verteilt. Im Gegenteil. Unter den Fachärzten sind die Verdienstmöglichkeiten äußerst unterschiedlich (siehe Artikel: was verdienen Ärzte).
Kennen Sie das? Sie haben einen Termin bei einem Arzt und müssen erst mal warten, weil andere Patienten vor Ihnen dran sind. Im Extremfall kann das auch schon mal mehrere Stunden dauern bis der Arzt Sie reinholt.
Gerade beim Arzt hat man doch Verständnis. Ist es doch nicht abzusehen, wie lange eine Behandlung dauert. Und wenn man selbst dran kommt, will man ja auch ausführlich beraten und nicht gleich abgefertigt werden.
In diesem Zusammenhang ist eine Befragung des BKK Bundesverbandes in Kooperation mit TNS Healthcar interessant. Befragt wurden gesetzlich Versicherte, die in den letzten zwölf Monaten ohne akuten Beschwerden und mit Termin beim Arzt waren. Nur 8% gaben an, dass sie sofort darangekommen sind. 46% haben mehr als 1-15 Minuten gewartet und wiederrum 46% haben länger als 15 Minuten gewartet.
Zahnärzte sind dabei mit einer durchschnittlichen Wartezeit von 14 Minuten am besten weggekommen. Bei Orthopäden und Chirurgen betrug die durchschnittliche Wartezeit bei 37, bzw. 42 Minuten.
Für fünf Patienten gabe es einen Flachbildschirm (17 Zoll), für sieben Patienten gabe es einen größeren Flachbildschirm (19 Zoll), für zwölf Patienten eine edle Espressomaschine, für 14 Patienten ein Navigationssystem oder ein DVD Rekorder und für 18 Patienten einen Laptop oder Beamer oder PC+Drucker oder PC+Flachbildschirm.
Kein schlechter Deal für den niedergelassenen Arzt. Die Gegenleistung: Ärzte mussten dafür Patienten den Blutdrucksenker Emestar verordnen und bekamen als Gegenleistung dafür Elektroartikel. Die Ärzte füllten dabei pro Patient, dem sie das Präparat verschrieben, ein Formular aus: eine sog. Anwendungsbeobachtung. Im Fokus steht dabei aber in erster Linie das Medikament in den Markt zu bringen.
Laut Bundesärztekammer waren im Jahr 2007 31.912 Ärztinnen und Ärzte ärztlich tätig. Zusätzlich gibt es 98.784 Ärztinnen und Ärzte die nicht ärztlich tätig sind.
Nach Arztgruppen aufgeteilt:
91.861 Ärztinnen und Ärzte ohne Facharztbezeichnung
42.744 Fachärzte für Allgemeinmedizin –> auf 1892 Menschen fällt ein Facharzt für Allgemeinmedizin
40.980 Fachärzte für Innere Medizin (Internisten)
19.430 Fachärzte für Chirurgie
17.891 Fachärzte für Anästhesiologie
15.950 Fachärzte für Gynäkologie
11.788 Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin
9.618 Fachärzte für Orthopädie
7.499 Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie
6.631 Fachärzte für Radiologie
6.613 Fachärzte für Augenheilkunde
5.566 Fachärzte für HNO-Heilkunde
5.114 Fachärzte für Dermatologie
4.950 Fachärzte für Urologie
Gesamtzahl der Fachärzte: 194.774
Geschätzte Bevölkerungszahl: 80,9 Mio
Seit dem 1.Juli sollen Ärzte den Krankenkassen Behandlungen melden, wenn Patienten durch eigenes Verschulden erkrankt sind. Dazu gehören unter anderem Komplikationen nach Tätowierungen, Piercings oder Schönheitsoperationen. Damit wird die ärztliche Schweigepflicht ausgehöhlt. Das kritisieren Ärzteverbände und Datenschützer.
Die im Paragrafen 52 SGB V festgelegte Meldepflicht wird deshalb auch als Petz-Paragraf bezeichnet. Die Meldepflicht ist eingeführt worden, damit Patienten die Kosten der selbst verschuldeten Behandlung übernehmen.
Künftig soll es allen EU-Bürgern möglich sein, sich im europäischen Ausland ohne vorherige Anmeldung bei der heimischen Krankenkasse behandeln zu lassen. Erstattet werden aber nur Therapien und Heilmittel, die auch im eigenen Land von der Krankenkasse übernommen werden. Die Erstattungssumme ist auf den Betrag begrenzt, der auch bei einer Behandlung im eigenen Land angefallen wäre.
Diese Regelung soll für ambulante Behandlungen gelten. Bei stationären Behandlungen (Krankenhausaufenthalte) kann die Kostenübernahme weiterhin von einer Genehmigung der heimischen Krankenkasse abhängen.
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