Archiv der Kategorie: Infektionskrankheiten

Vogelgrippe: Steigenberger Hotels bieten keine Geflügelspeisen an

Steigenberger hat geschrieben: aufgrund der aktuellen Ereignisse (Vogelgrippe in Deutschland) werden vorübergehend in unseren Hotels keine Geflügelspeisen angeboten. Ebenso wird von der Verwendung roher Eier (z. B. in Süßspeisen, etc.) abgesehen.

Da der Vogelgrippe Virus beim Kochen (70 Grad Celsius) abgetötet wird, ist das generelle Verbot von Geflügelspeisen nicht nachvollziehbar. Dass man bei rohen Eiern vorsichtig ist, kann ich verstehen. Wobei man sagen muss, dass bis jetzt noch kein Fall in einem deutschen Hühnerstall aufgetreten ist. Ist aber nur eine Frage der Zeit bis auch bei deutschen Hühnern die Vogelgrippe festgestellt wird.

Kein Geflügel für Steigenberger Hotelgäste? Angst vor Vogelgrippe?

Heute habe ich erfahren, dass die Steigenberger Hotelkette ihren Gästen keine Geflügelspeisen mehr anbieten. Ob die Informationen wahr ist, ist mir nicht bekannt. Doch ist diese Maßnahme überhaupt sinnvoll, um sich vor der Vogelgrippe zu schützen??

Die Gefahr, dass Menschen über den Verzehr von Geflügel und Geflügelprodukten (z. B. Eier) an Vogelgrippe infizieren, ist äußert gering. Bis zum jetztigen Zeitpunkt ist noch keine Übertragung von Geflügelprodukten auf den Menschen nachgewiesen worden. In rohen Geflügelprodukten (Fleisch und Eier) ist der Erreger allerdings schon nachgewiesen worden. Beim Kochen wird er abgetöt, also bei Temperaturen um die 70° Grad C.

Im derzeitigen Stadium ist die Vorgehensweise der Steigenberger Hotelkette etwas zu weitreichend. Allerdings auch verständlich angesichts der derzeitigen Medienlandschaft.

Vogelgrippe in Deutschland

Experten waren sich sicher, dass spätestens im Frühjahr 2006 (mit Rückkehr der Zugvögel) die Vogelgrippe auch Deutschland erreicht. Bereits im Febraur sind erste Fälle von Vogelgrippe in Europa bei Wildvögeln beobachtet worden. Am 11./12.02.2006 war H5N1 bei einigen Wildvögeln in Italien, Griechenland, Slowenien und Österreich nachgewiesen worden. Das waren die ersten Fälle in Europa.

Die bislang einzigen Erkrankungen beim Menschen außerhalb Südostasiens gab es im Irak und in der Türkei. In Europa selbst ist bis jetzt noch kein Mensch an Vogelgrippe erkrankt. Derzeit erkranken Menschen äußerst selten an der Vogelgrippe. Kontakt zu infizierten Tieren sollte man vermeiden.

Wie hoch ist die Gefahr für den Menschen? Gehen die derzeit eingeleiteten Maßnahmen zu weit oder reichen Sie nicht aus? Die Theorie: kommt es zu einer effizienten Mensch-zu-Mensch Übertragung, dann ist die Gefahr für den Menschen hoch. Es kann zu einer weltweiten Grippewelle (Pandemie) kommen.

Damit dieser Fall gar nicht erst eintritt, versuchen die Behörden das Risiko einer Infektion für Menschen zu verringern. Deshalb werden Tiere, die möglicherweise mit dem Virus in Kontakt gekommen sind, getötet. Ob diese Maßnahme ausreicht oder viel zu weit geht, weiß kein Mensch.

Weitere Informationen zur aktuellen Situation gibt es beim RKI und bei der WHO.

Vogelgrippe H5N1 Virus wird durch Erhitzen abgetötet

Die WHO und die UN-Organisation raten dazu Geflügel aus gefährdeten Regionen zu kochen, bzw. zu braten. Bei über 70 Grad Celsius wird der Virus der Vogelgrippe H5N1 abgetötet. Somit kann einer Infektion mit Vogelgrippe vorgebeugt werden. Auch Eier aus den gefährdeten Regionen sollten nur hart gekocht gegessen werden.

Befolgt man diese Maßnahmen, ist eine Infektion mit der Vogegrippe und dem H5N1 Virus nicht denkbar.

WHO – Kein Vogegrippe Risiko für Verbraucher von gekochtem Geflügelfleisch und gekochten Eiern

Bakterium Clostridium difficile – gehäufte Todesfälle in den USA

Clostridium difficile ist ein Bakterium, das zur normalen Darmflora des Menschen gehört. Es kommt bei ca. 3 Prozent aller Gesunden vor. Besonders häufig kann Clostridium difficile bei Krankenhauspatienten nachgewiesen werden.

In der inaktiven Sporenform ist es für den Menschen völlig ungefährlich. Durch die Behandlung mit Antibiotika kann es aber passieren, dass es zu einer schlagartigen Vermehrung des Bakterium Clostridium difficile kommt, weil der Rest der Darmflora vollständig durch Antibiotika geschädigt wird (Clostridium difficile aber nicht). Die Vermehrung des Bakteriums bewirkt, dass Toxine (schädliche Stoffe, Gifte) ausgeschieden werden, die die Darmflora schädigen. Lebensbedrohlich, blutige Durchfälle sind die Folge. Man spricht auch von einer Pseudomembranösen Colitis.

Die Pseudomembranöse Colitis ist also keine Infektionskrankheit, sondern eine Folge einer Antibiotikabehandlung und anschließender Vermehrung der Toxine des Bakterium Clostridium difficile. Unverzüglich muss die Antibiotika-Therapie wieder ausgesetzt werden und der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden Mit anderen Antibiotika versucht man wieder eine normale Darmflora herzustellen.

In den USA ist es nun gehäuft zu tödlichen Vorfällen gekommen. Dies wurde in zwei Studien untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass Fluorochinolone (eine spezielle Antibiotikagruppe) zunehmend keine Wirkung auf Clostridium difficile haben und dadurch eine Pseudomembranöse Colitis ausgelöst werden kann. Weiter wurde festgestellt, dass die Komplikationsrate um das Vierfache gestiegen ist. Besonders gefährdet sind ältere Patieten über 65 Jahre. Es scheint also zu einer Veränderung des Bakterium gekommen zu sein. Auffallend ist, dass Clostridium difficile auch außerhalb der Klinik gehäuft aufgetreten ist und auch bei Menschen mit geringem Risiko schwere Erkrankungen auslösen kann.

Bei schweren Durchfallerkrankungen während einer Antibiotikatherapie sollte man immer auch an die Möglichkeit dieser Infektion denken.

Unterschied zwischen Erkältung und Grippe

Der Winter ist da und es ist wieder soweit: Husten, Schnupfen, Fieber. Kaum ein Mensch der sich in dieser Jahreszeit nicht erkältet. Und immer die Frage, was kann ich dagegen tun? Und die einfache Antwort: warten und ins Bett legen. Ca. 7 Tage dauert es bis man eine Erkältung ohne Medikamente übersteht. Mit Medikamenten dauert es eine Woche.

Das heißt, gegen eine Erkältung gibt es keine Therapie. Nur Medikamente, die die Symptome einer Erkältung lindern. Die häufigsten Erreger einer Erkältung sind Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren und Respiratory-Syncytial-Viren. Insgesamt gibt es aber über 200 verschiedene Viren, die eine Erkältung auslösen können. Im Durchschnitt leiden Erwachsene 2 bis 5mal im Jahr an einer Erkältung. Eine Erkältung verläuft bei den meisten Menschen sehr harmlos. Anders als eine Grippe.

Die echte Grippe (auch als Influenza bezeichnet) fordert jedes Jahr allein in Deutschland (bei normalen Verlauf) 5.000 bis 8.000 Todesopfer. In der Vergangenheit hat die Grippe Millionen Todesopfer gefordert. Bekannt ist die Spanische Grippe von 1918/1919 mit 22 Millionen Todesopfern weltweit (Hongkong-Grippe von 1968/69 – die Russische Grippe 1977 mit zusammen insgesamt 1,5 Millionen Opfern).

Im Vergleich zur Vogelgrippe ist die Influenza (echte Grippe) derzeit eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung. Die echte Grippe wird von Influenza-Viren verursacht und kommt im Winter gehäuft vor. Sehr stark gefährdet sind Personen und Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung oder Immunschwäche. In diesem Fall kann die Grippe tödlich enden. Solchen Personengruppen wird eine Grippe-Impfung empfohlen. Inzwischen wurden Medikamente entwickelt, die einen gefährlichen Verlauf der Grippe vorbeugen können, sog. Neuraminidasehemmer. Spätestens 48 Stunden nach Ausbruch der Grippe sollten diese Medikamente eingenommen werden.

Aber wie unterscheidet der Laie eine Erkältung von einer Grippe?
Die Beschwerden bei Grippe und Erkältung sind anfangs ähnlich. Der Verlauf und die Schwere des Krankheitsbildes unterscheiden sich. Typisch für die Grippe ist, dass mehrere Symptome gleichzeitig auftreten. Treten zwei oder mehr dieser Symptome gleichzeitig auf, dann ist das ein Hinweis für eine Influenza.

  • akuter Beginn
  • Husten
  • Fieber
  • Schmerzen

Hohes Fieber über 39 Grad Celsius kann Tage lang anhalten. Weiterhin treten bei einer Grippe Schüttelfrost, Kopf-, Glieder-, Rücken- und Muskelschmerzen auf.

Eine Erkältung beginnt unspektakulärer an. Die Symptome treten klassischerweise nacheinander auf. Zunächst ein Kratzen im Hals, anschließend beginnt die Nase zu laufen und zuletzt kommt der Husten. Sehr selten tritt auch Fieber auf. Nach zwei Wochen ist eine Erkältung in der Regel vollständig überwunden.

Hier ein sehr interessanter Verweis zur aktuellen Aktivität des Influenza-Virus in Deutschland:
Grippe / Influenza-Aktivitätsindex des Robert Koch Institut

Welt-Aids-Tag 2005 – Kampf dem HIV

Die Zahl der HIV-Infektionen nimmt wieder zu. In diesem Jahr sind in Deutschland 2058 neue Menschen mit HIV infiziert worden. Insgesamt sind in Deutschland 49.000 Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Das geht aus den Statistiken des Robert-Koch-Instituts hervor.

HIV ist das Virus der Erkrankung, was mehrere Jahre im Körper schlummern kann. Als AIDS bezeichnet man den Ausbruch der Erkrankung.

Heute findet der Welt-Aids-Tag. Überall in der Welt finden Aktionen zum Gedenken der Opfer von HIV/ AIDS statt. An der weltweiten AIDS-Epidemie sind dieses Jahr etwa 3,1 Millionen Menschen gestorben.

Ein Impfstoff ist nicht in Sicht. Es gibt zwar lebensverlängernde Medikamente, die aber sehr starke Nebenwirkungen haben.

Quellen zu diesem Beitrag:
Informationen der WHO zu HIV und AIDS
Informationen des Robert Koch-Instituts zu HIV und AIDS